Demokratiezentren in Deutschland

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert – in enger Zusammenarbeit mit den Länderministerien – seit 2007 zur Demokratieförderung und Extremismusbekämpfung den Aufbau von landesweiten Beratungsnetzwerken, die die vor Ort vorhandene Beratungs- und Unterstützungsangebote (z. B. mobile Beratungsteams, Opferberatung oder Ausstiegsberatung) verknüpfen.

Den Beratungsnetzwerken gehören Expertinnen und Experten aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bereichen wie Jugendsozialarbeit, Polizei, Justiz, Psychologie, Wissenschaft, Kirchen, Ämtern und Ministerien an.

Was ist ein Landes-Demokratiezentrum?

In jedem der 16 Länder wurde zunächst eine Landeskoordinierungsstelle – in einem Landesministerium oder bei einem ausgewählten fachkompetenten Träger – eingerichtet. Diese bündelt seither die Informationen über die Kompetenzen der Fachkräfte in den staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen des Landes in der Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Im Rahmen des 2015 aufgelegten Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ wurden die bisherigen Landeskoordinierungsstellen zu Landes-Demokratiezentren weiterentwickelt.

In Hessen ist das Demokratiezentrum nicht an ein Ministerium, sondern – einzigartig im Bundesvergleich – an eine Universität, nämlich der Philipps-Universität in Marburg, angegliedert. Es fungiert quasi als Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerks Hessen und vermittelt Ansprechpartner vor Ort und koordiniert und dokumentiert die Beratung, Vernetzung und Prävention. Es ist außerdem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks und für die Qualitätsentwicklung.

Der Auf- und Ausbau von Demokratiezentren soll vor allem auf eine Stärkung der demokratischen Kultur in dem jeweiligen Bundesland und damit in der Gesellschaft hinwirken. Ziel ist die Etablierung von Landes-Demokratiezentren als Ansprechpartner insbesondere für die Akteure im Programm „Demokratie leben!“ und die Ausgestaltung einer nachhaltigen Beratungs-, Informations- und Vernetzungsstruktur auf Landesebene.

Die Landes-Demokratiezentren tragen dafür Sorge, dass ein breites Angebot an Beratungsleistungen für die Arbeit gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bereitgestellt werden.

>> siehe auch Broschüre Landes-Demokratiezentren” (6/2021) des Bundesprogramms „Demokratie leben! mit Infos zu den Demokratiezentren in Deutschland und https://www.demokratie-leben.de/das-programm/ueber-demokratie-leben/landes-demokratiezentren

Demokratie leben! Gruppenbild