Hilfe für Kommunen

Neue Kommunenbroschüre hke 2018

In Städten und Gemeinden zeigen sich oft verschiedene Akteure von möglichen extremistischen oder rassistischen Vorfällen betroffen oder alarmiert: kommunale Institutionen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Kirchengemeinden, Bürgerinitiativen. Dies erfordert einen multiprofessionellen Beratungsansatz.

Insbesondere im ländlichen Raum stellen enge Beziehungsgeflechte eine besondere Herausforderung dar: Man kennt sich – und somit häufig auch den vermutlichen Rechtsextremisten oder den rechtsaffinen Jugendlichen. Daher müssen Beziehungen im ländlichen Raum bei Beratungsprozessen berücksichtigt werden, wenn es gelingen soll, dass die Menschen im Gemeinwesen selbst auf Dauer einen belastbaren Umgang mit rechtsextremistischen Vorkommnissen finden.

Außerdem sind Kenntnisse der rechtsextremen Szene wichtig. Beraterinnen und Berater können eine Einschätzung des Umfelds oder Region geben, um zunächst die Gefahrenlage richtig einzuschätzen und mit der Kommune entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. Bei Bedarf kann eine umfassende Regionalanalyse Grundlage für die Bestimmung vorrangiger Handlungsfelder sein, wie z. B. die Stärkung der Zivilgesellschaft oder der Schutz potenziell Betroffener.

Damit das Gemeinwesen und die Zivilgesellschaft nachhaltig – sei es intervenierend oder präventiv – Rechtsextremismus entgegentreten können, bedarf es einer guten Vernetzung. Ein professioneller Blick von außen kann helfen, Potenziale der Vernetzung zu identifizieren und konkrete Hinweise für Kooperationen zu geben. Diese reichen von der Hilfestellung bei der möglichen Etablierung eines „Runden Tisches“ über die strukturelle Unterstützung bei der Gründung einer Bürgerinitiative oder professionelle Beratung bereits existierender Bündnisse und Kooperationen.

>> Broschüren zum Thema:

Beratung von Kommunen bei der Integration von Geflüchteten und Asylbewerber*innen

Die insbesondere seit 2015 gestiegene Zahl der zu uns gekommenen Flüchtlinge wirft in manchen Kommunen vor Ort Fragen auf und kann zu Problemen im bisherigen Zusammenleben führen. Ein diesbezügliches spezielles Angebot, das zunehmend auf wachsende Nachfrage stößt, ist die proaktive Beratung von Kommunen bei der Neuaufnahme und Integration von Flüchtlingen. Mehr dazu >> hier

Kommunenflyer 2020

Lokale Zielscheiben von Zorn und Wut – Beratungsnetzwerk bietet gezielte Hilfen an

Anfeindungs- und Bedrohungssituationen nehmen auch in hessischen Städten und Gemeinden zu. Trauriger Höhepunkt war die rassistisch motivierte Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke im Juni 2019. Das „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ intensivierte deshalb sein kostenfreies Angebot für Kommunen, um hier betroffenen Städten und Gemeinden konkrete Hilfen und Angebote zu geben.

Mit seinem neuen gezielten Angebot berät und begleitet das Beratungsnetzwerk Hessen kommunalpolitisch Verantwortliche im Umgang mit Anfeindungen und Bedrohungen. Es hilft in akuten Fällen wie auch präventiv, z. B. beim Aufbau von geeigneten Strukturen und Handlungsstrategien zur Verteidigung und Stärkung unserer Demokratie vor Ort.
Es bietet dazu professionelle Unterstützung und Fortbildungsangebote (Schulungen, Workshops, Vorträge etc.) an. Konkret beraten, begleiten und unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Netzwerks interessierte Kommunen bei der Analyse und Einschätzung der vorliegenden Lage sowie der Entwicklung von individuellen Handlungskonzepten oder der Entwicklung von Solidarisierungsprozessen im Gemeinwesen vor Ort.

Koordiniert wird die Kommunenhilfe vom Demokratiezentrum Hessen an der Philipps-Universität Marburg als der zentralen Anlauf-, Fach- und Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerks.
Durchgeführt wird das Angebot in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden in Hessen, insbesondere mit dem Hessischen Städte- und Gemeindebund, sowie mit dem Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS).

Weitere Informationen siehe >> Flyer „Angriff auf die lokalen Säulen der Demokratie”
Kostenlose Print-Exemplare des Flyers „Angriff auf die lokalen Säulen der Demokratie – Hilfe und Angebote für kommunalpolitisch Verantwortliche“ können unter Angabe des Stichworts „Kommunal-Flyer 2020“ angefordert werden beim:
Demokratiezentrum Hessen
Wilhelm-Röpke-Str. 6 A, 35032 Marburg
Tel. 06421 – 28 21 110
E-Mail: kontakt@beratungsnetzwerk-hessen.de

Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe)

Zusammenleben neu gestalten – Angebote für das plurale Gemeinwesen

Logo der DeGeDe

Angebot
Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) hat im Sommer 2016 ein neues Projekt gestartet: Das Zusammenleben neu gestalten – Angebote für das plurale Gemeinwesen. Das vom Demokratiezentrum Hessen geförderte, präventiv angelegte Projekt der DeGeDe umfasst zwei Handlungsfelder: Ermöglichung und Gestaltung von Partizipation im sich entwickelnden pluralen Gemeinwesen und Entwicklung von Handlungsoptionen in der Auseinandersetzung mit rassistischen und rechtsextremen Erscheinungen.

Ziele
Die Gesellschaft in Deutschland war schon immer plural. Doch durch den aktuellen Zuzug von Geflüchteten rücken Fragen der Gestaltung des Zusammenlebens in der pluralen Gesellschaft wieder stärker in den Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund hat in Hessen das neue Projekt der DeGeDe “Das Zusammenleben neu gestalten – Angebote für das plurale Gemeinwesen” seine Arbeit aufgenommen.

Zielgruppe
Das Angebot richtet es sich an Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung, ehrenamtlich Engagierte sowie zivilgesellschaftliche Akteure, Schulen und außerschulische Bildungsträger. Das Projektteam begleitet nachhaltig angelegte kommunale / institutionelle Veränderungsprozesse und bietet verschiedene Fortbildungs- und Workshopformate an.

Kontakt
Ansprechpartner im Projekt ist Manuel Glittenberg:  E-Mail: manuel.glittenberg@degede.de

>> Zusammenleben neu gestalten – Angebote für das plurale Gemeinwesen

>> Info-Blatt

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Zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle: Demokratiezentrum Hessen im Beratungsnetzwerk Hessen, Philipps-Universität Marburg, Wilhelm-Röpke-Str. 6 A, 35032 Marburg, Tel.: 06421 / 28 21 110, E-Mail: kontakt@beratungsnetzwerk-hessen.de, Web: https://beratungsnetzwerk-hessen.de/