Digitaler Vortrag „Antisemitismus in Verschwörungstheorien“, Kassel
Zu einem digitalen Vortrag „Antisemitismus in Verschwörungstheorien“ laden am 06.12.2021, 19:00 Uhr, das Antidiskriminierungsnetzwerk AdiNet Nordhessen und die DEXT-Stelle Landkreis Kassel ein.
Hintergrund: Eine antisemitische Gewalttat bedarf einer zumindest vorgeschobenen Rechtfertigung. Da Antisemitismus jedoch durch nichts in der realen Welt Existierendes zu legitimieren ist, werden Geschichten erfunden, welche Jüdinnen und Juden kollektiv als eine Bedrohung darstellen. Sie werden mit erfundenen verschwörerischen, amoralischen, geld- und machtbesessenen Karikaturen fiktiver Juden gleichgesetzt.
Die Erzählung einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung dient als Vorlage für fast alle heute gängigen Verschwörungstheorien. Das Narrativ ist mehr als 150 Jahre alt und aus seinen Versatzstücken wurden und werden die Kulissen zusammengesetzt, vor deren Hintergrund Gewalt gegen Jüdinnen und Juden gerechtfertigt und durchgeführt wird.
Die Frage nach Möglichkeiten, diese Gedankenwelt aufzubrechen, ist in Anbetracht aktueller Entwicklungen akuter denn je und wird ebenfalls Teil des Vortrags von Dr. des. Julian Timm und des anschließenden Austauschs sein.
Dr. des. Julian Timm hat an der Universität Kassel Germanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaften studiert und zu den Ursprüngen und der Tradierung des Narrativs der jüdischen Weltverschwörung in der Literaturwissenschaft promoviert. Er ist freier Referent der politischen Bildung zum Themenkomplex Antisemitismus und Verschwörungstheorien und Lehrer an der Christian-Rauch-Schule in Bad Arolsen.
Anmeldung bis zum 06.12.2021 über Marlene Göhl: mgoehl@bs-anne-frank.de