Demokratiezentrum Hessen
Das in Marburg ansässige Demokratiezentrum Hessen fungiert als Fach-, Koordinierungs- und Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, das ein umfangreiches Angebot zur Verfügung stellt, um demokratische Strukturen zu stärken, Rechtsextremismus und Rassismus vorzubeugen sowie Betroffenen Hilfe zu geben.
Dem Beratungsnetzwerk gehören zahlreiche Mitglieder unterschiedlicher staatlicher, nichtstaatlicher und kirchlicher Institutionen, Organisationen, öffentlicher und freier Träger aus Hessen an, die es sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht haben, Beratung bei Konfliktsituationen mit rechtsextremistischem, fremdenfeindlichem oder antisemitischem Hintergrund vor Ort anzubieten. Außerdem werden entsprechende Präventionsmaßnahmen angeboten. Die Teams des Netzwerks beraten hessenweit qualifiziert und kostenfrei Schulen, Eltern und Familienangehörige, Kommunen, Vereine und weitere Hilfesuchende.
Das Demokratiezentrum Hessen ist die direkte, zentrale Anlaufstelle des Beratungsnetzwerks und vermittelt kompetente Ansprechpartner vor Ort, koordiniert die Beratung, Vernetzung und Prävention und dokumentiert die Arbeit des Beratungsnetzwerks Hessen. Es gewährleistet die Steuerung der Beratungsprozesse, deren Dokumentation und Auswertung. Es ist außerdem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks und für die Qualitätsentwicklung.
Demokratiezentren wurden vom Bund in jedem Bundesland eingerichtet. In Hessen ist das Demokratiezentrum (früher Landeskoordinierungsstelle) – als einziges im Bundesgebiet – an einer Universität ansiedelt: Es ist seit 2011 am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg angegliedert. Einer der Schwerpunkte liegt daher auf der wissenschaftlichen Arbeit (Übersicht siehe >> https://www.uni-marburg.de/de/fb21/erzwinst/demokratiezentrum). So sind Studien, Fachtagungen, Lehrtätigkeit, die Redaktion der Zeitschrift „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ (Wochenschau Verlag) und die Erarbeitung anderer Publikationen explizite Aufgaben-Bestandteile des Demokratiezentrums in Marburg – ebenso wie Weiterbildungsmaßnahmen in der systemischen Beratung im Kontext Rechtsextremismus in Zusammenarbeit mit dem Systemischen Institut Tübingen.
Weiterbildender Studiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“
Zum Wintersemester 2022/23 hat die Philipps-Universität Marburg zudem erstmals einen weiterbildenden Masterstudiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“ angeboten, der in Kooperation des Fachbereichs Erziehungswissenschaften mit dem Demokratiezentrum Hessen entwickelt wurde und betrieben wird. Der in dieser Form in Deutschland bisher einmalige Studiengang ist berufsbegleitend und richtet sich an Fachkräfte sowohl aus der Mobilen Beratung als auch aus angrenzenden Feldern der Beratung gegen Rechtsextremismus. Siehe >> https://www.uni-marburg.de/de/fb21/studium/studiengaenge/m-a-beratung-im-kontext-rechtsextremismus
Hessenweit erstmaliger Forschungs- und Weiterbildungsbereich
Ebenfalls unter dem Dach des Demokratiezentrums arbeitet der 2022 erstmals landesweit eingerichtete Forschungs- und Weiterbildungsbereich „Rechtsextremismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit“ an der Uni Marburg, der vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird. Siehe dazu auch >> https://www.uni-marburg.de/de/fb21/erzwinst/demokratiezentrum/forschung/1-laufende-projekte/1-1-rechtsextremismus-rassismus-und-demokratiefeindlichkeit-forschung-und-wissenschaftliche-weiterbildung-1
Weitere Forschungsaktivitäten
Der Forschungsbereich im Demokratiezentrum widmet sich den spezifischen Entstehungsbedingungen und Ausprägungen von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus – in Hessen und darüber hinaus. Den einzelnen Forschungsvorhaben liegt dabei auch die Frage nach Potentialen zur Demokratiegefährdung und Möglichkeiten zur Demokratiestärkung (durch Beratung und Bildung) zugrunde. Der Forschungsbereich im verbindet (demokratietheoretische) Grundlagenforschung mit anwendungsbezogener Begleitforschung zu bestehenden sowie künftigen Praxismaßnahmen und baut auf langjährigen Arbeitsstrukturen des Wissenschafts-Praxis-Transfers auf.
Weitere Informationen siehe >> hier
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Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen)
Angegliedert an das Demokratiezentrum Hessen an der Uni Marburg ist zudem seit Frühjahr 2022 die landesweite “Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen” (RIAS Hessen). RIAS Hessen ist eine kompetente, niedrigschwellige Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige, Freund*innen und Bekannte von Betroffenen sowie für Zeug*innen und Personen, die von antisemitischen Vorfällen Kenntnis erlangt haben. Alle mitgeteilten Informationen werden vertraulich behandelt. Grundsätzlich entscheiden die Betroffenen, wie mit ihren Informationen weiter verfahren wird. Auf Wunsch werden Ratsuchende im Zuge einer Verweisberatung ggf. an Opfer-, Psychosozial- oder Antidiskriminierungsberatungsstellen vermittelt. Daneben legt RIAS Hessen großen Wert auf eine zielgerichtete Informations-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit und will die Öffentlichkeit für Antisemitismus in all seinen Spielarten sensibilisieren. Siehe >> RIAS Hessen
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Kontakt:
Demokratiezentrum im
Beratungsnetzwerk Hessen –
gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
Philipps-Universität Marburg
Wilhelm-Röpke-Str. 6 A
35032 Marburg
Tel.: 06421 – 28 21 110
E-Mail: kontakt@beratungsnetzwerk-hessen.de
Web: http://www.beratungsnetzwerk-hessen.de
www.facebook.com/Beratungsnetzwerk
Das Demokratiezentrum Hessen wird finanziert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben! Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“ sowie das Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“.
Aufbau und Struktur-Organigramm siehe unten auf der Seite!
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Nähere Informationen zu den Demokratiezentren in Deutschland finden Sie in der Broschüre “Landes-Demokratiezentren” (6/2021) des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und auf https://www.demokratie-leben.de/das-programm/ueber-demokratie-leben/landes-demokratiezentren
Regionalstellen in Nord-, Ost- und Südhessen
Um die Arbeit vor Ort noch besser zu verankern und zu dezentralisieren, hat das Demokratiezentrum/Beratungsnetzwerk Hessen derzeit insgesamt drei Regionalstellen. Damit sind Beratung, Vernetzung und Intervention in Fällen mit einem rechtsextremen, antisemitischen oder rassistischen Hintergrund sowie entsprechende Bildungs- und Präventionsangebote noch besser in der ganzen Fläche Hessens präsent.
Die Regionalstelle Nord-/Osthessen des Demokratiezentrums/Beratungsnetzwerks Hessen wurde 2015 beim Mobilen Beratungsteam Hessen (MBT) mit Sitz in Kassel eingerichtet.
Kontakt:
Team Nordhessen – Büro Kassel
Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und Rassismus – für demokratische Kultur in Hessen e. V. (MBT Hessen e. V.)
Kohlenstraße 132,
34121 Kassel
Tel.: 0561/8616766
E-Mail: info@mbt-hessen.org
Web: http://www.mbt-hessen.org/
Kontakt:
Team Osthessen und Vogelsberg – Büro Fulda
(wurde 2021/22 ebenfalls unter der Trägerschaft beim Mobilen Beratungsteam Hessen (MBT) eingerichtet)
Lindenstraße 33
36037 Fulda
Tel.: 0661/9003 1840
E-Mail: kontakt@mbt-hessen.org
Web: http://www.mbt-hessen.org/
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Die Regionalstelle Südhessen des Demokratiezentrums/Beratungsnetzwerks Hessen war von Sommer 2016 bis Sommer 2021 im „Haus am Maiberg“ (Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz) in Heppenheim ansässig. Seit 1. Juli 2021 ist die Regionalstelle Süd bei „Jetzt! Verein für Beratung, Coaching und Bildung – aktiv für Demokratie“ e. V. (Web: http://jetzt-ev.de/) angesiedelt.
Kontakt:
Jetzt! Verein für Beratung, Coaching und Bildung – aktiv für Demokratie e. V.
Regionalstelle Süd des Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
c/o Greet Hotel
Hilpertstraße 27
64295 Darmstadt
Tel: 0157 / 52 411 483
Web: www.regionalstelle-sued.de
E-Mail: kontakt@regionalstelle-sued.de
Sprechzeiten: i. d. R. mo. – do.: 9 Uhr bis 17 Uhr
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Aufbau und Strukturen des Beratungsnetzwerks Hessen und die beteiligten Institutionen und Zuständigkeiten zeigt das folgende aktuelle Organigramm (Stand: 2023)
Lesen Sie auch die Unterseiten:
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