BKA erarbeitete umfangreiches Handbuch zur Extremismusprävention

„Handbuch Extremismusprävention – Gesamtgesellschaftlich. Phänomenübergreifend“ ist der Titel einer soeben erschienenen Publikation, in der erstmals die aktuellen Wissensstände der Präventionslandschaft in Deutschland zum Thema Extremismusprävention zusammengeführt und gemeinsam abgebildet werden.

Erfolgreiche Extremismusprävention bedarf eines gesamtgesellschaftlichen Ansatzes, einen Beitrag für diesen Dialog soll das aktuell veröffentlichte und vom Bundeskriminalamtes (BKA) erarbeitete umfangreiche „Handbuch Extremismusprävention“ leisten, das vom Bundesinnenministerium mitfinanziert wurde.

„Die Eindämmung von Extremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie kann nicht allein von den Sicherheitsbehörden bewältigt werden, sondern muss durch interdisziplinäre und ressortübergreifende Präventionsmaßnahmen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft ergänzt werden“, heißt es in eine Pressemitteilung des BKA zu der Neuveröffentlichung. Erklärtes Ziel sei es, Radikalisierungsprozesse zu erkennen, wo immer möglich zu verhindern und denjenigen, die sich bereits in entsprechenden extremistischen oder terroristischen Szenen befinden, Angebote zum Ausstieg und zur Deradikalisierung zu machen.
Doch das vielschichtige Wissen rund um die Extremismusprävention sei breit verteilt auf eine Vielzahl von Wissensträgern. Deshalb habe die Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus im BKA dieses erstmals in einem Gesamtwerk zusammengetragen.

Die Herausgeber, Brahim Ben Slama und Dr. Uwe Kemmesies, brachten Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, aus Zivilgesellschaft und Behörden zusammen. Darunter ist auch Dr. Reiner Becker, der Leiter des Demokratiezentrums Hessen, der für das neue Handbuch den Beitrag „In der Mitte der Gesellschaft – Beratung nach rechtsextremistischen Vorkommnissen“ verfasst hat.

Zu den thematischen Inhalten gehören unterschiedliche Phänomenbereiche wie Ausländerfeindlichkeit, Rechts- und Linksextremismus, Salafismus und Islamismus, aber auch die Präventionsarbeit in extremistischen Fußballfanszenen – sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland. Die Beiträge stammen von ausgewiesenen Expertinnen und Experten und beleuchten das weite Feld der Präventionspraxis auf der Grundlage des aktuellen Wissens- und Erfahrungsstandes.

Cover des neuen "Handbuchs Extremismusprävention"

Das dreiteilige Handbuch

  • informiert über die Grundlagen der verschiedenen Phänomenbereiche, Radikalisierungsprozesse sowie unterschiedliche Ansätze der Evaluation,
  • bietet einen Praxisteil, das verschiedene Aspekte der Umsetzung von Prävention aufzeigt und
  • setzt Schlaglichter auf ausgewählte Bereiche und Themenfelder, die eine entscheidende Rolle in der Extremismusprävention spielen.

Das „Handbuch Extremismusprävention“ umfasst 755 Seiten und steht künftig allen Akteuren in der Extremismusprävention genauso zur Verfügung wie der interessierten Öffentlichkeit.

Das Handbuch erscheint in einer ersten Auflage von 4.500 Stück und kann ab sofort auch kostenfrei auf www.bka.de/hex als barrierefreie PDF-Datei heruntergeladen werden.

Zusätzlich werden ab 2021 die Inhalte des „Handbuchs Extremismusprävention“ auf www.handbuch-extremismusprävention.de einzeln abrufbar sein.

Quelle:
https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2020/Presse2020/200720_pmHEx.html;jsessionid=B5281B773AB05AFA928A9EB972DA8FCA.live0601