Ministeriumskampagne will für alltägliches Problem von Diskriminierung und Rassismus sensibilisieren
Rassismus ist ein echtes Problem in Deutschland und er fängt mit Vorurteilen an. Darauf möchte das Bundesfamilienministerium aktuell mit einer deutschlandweiten Kampagne „Vorsicht, Vorurteile!“ aufmerksam machen, die vorige Woche startete.
Mit Plakaten in zahlreichen deutschen Städten, digitaler Werbung auf Videoplattformen, Social-Media-Content und Bannerschaltungen in Onlinemedien will die Kampagne „Vorsicht, Vorurteile!“ darauf hinweisen, dass aus den scheinbar kleinen und unbemerkten Vorurteilen im Alltag große Probleme in der Gesellschaft entstehen.
Denn rechtsextreme Übergriffe und rassistische Diskriminierungen sind ein dauerhaftes Problem in unserem Land. Allein im Jahr 2019 gab es 21.290 rechtsextremistische Straftaten. Diese rechtsextremistischen Bestrebungen gefährden unser friedliches Zusammenleben ebenso wie rassistische, antisemitische und totalitäre Ideologien und Diskriminierungen.
Viele Menschen werden im Alltag aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Herkunft oder Religion, ihres Aussehens oder sonstiger rassistischer Zuschreibungen diskriminiert: beim täglichen Aufeinandertreffen auf der Straße, im Arbeitsleben, beim Zugang zu Dienstleistungen und Wohnraum oder in der Schule.
Im Alltag entsteht Rassismus oft über Vorurteile und Stereotype, die den Blick auf die Person verdecken. Für Betroffene ist diese Erfahrung verletzend. Rassismus greift die Würde eines Menschen an und hat einschneidende Konsequenzen, da er die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt.
Die Kampagne „Vorsicht, Vorurteile!“ des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufenen Bundesprogramms „Demokratie leben!“ will auf vorhandene Voreinstellungen und Alltagsrassismus aufmerksam machen und zeigen, dass wir alle im persönlichen Umfeld rassistische Handlungen und Aussagen hinterfragen und ihnen entgegentreten können.
Ziel ist es, Denkanstöße zu geben und dazu anzuregen, eigene Vorurteile und Stereotype zu erkennen und zu hinterfragen. So spielen etwa kurze Clips unter dem Motto „Wen hast Du erwartet?“ mit Stereotypen und Erwartungen der Zuschauenden, die unbewusst in deren Köpfen entstehen.
Neben der Schaffung von Aufmerksamkeit für die Themen Rassismus und Vorurteile soll die Kampagne auch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ bekannter machen.
Auf der Website https://www.vorsicht-vorurteile.de/ werden das Thema Rassismus und die damit verknüpften Dimensionen jedoch nicht nur aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet, sondern auch Einblicke in den Alltag gewährt. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen bieten Einsicht in ihre Arbeit gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Islam- und Muslimfeindlichkeit sowie Rassismus gegen Schwarze Menschen und zeigen, was sie bereits für eine vielfältige und chancengerechte Gesellschaft tun.
Quellen:
https://www.vorsicht-vorurteile.de/
https://www.vorsicht-vorurteile.de/kampagne/kampagne-vorsicht-vorurteile
https://www.demokratie-leben.de/magazin/magazin-details/kampagne-vorsicht-vorurteile-macht-auf-alltags-rassismus-aufmerksam