Aktueller Jugendschutz-Bericht zeigt, wie Rechtsextreme das Internet für ihre Zwecke instrumentalisieren

14.12.2021

Social-Media-Plattformen, Livestreams und Computerspiele sind mehr und mehr zentrale Instrumente von Rechtsextremisten für ihre Agitationen. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht 2020/2021 von „jugendschutz.net“ über die Dimensionen und Trends rechtsextremer Propaganda im Netz hervor.

Die aktuelle Corona-Pandemie z. B. werde dabei oft verknüpft mit ausländerfeindlichen Stereotypen und menschen- und demokratiefeindlicher Hetze, die über das Internet auch viele Kinder und Jugendliche erreichten.

„jugendschutz.net” ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern, das für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet eintritt.

Neben Zahlen und Fakten zu Verstößen und Maßnahmen informiert der aktuelle Lagebericht von „jugendschutz.net” über die Dimensionen und Trends rechtsextremer Propaganda im Netz. Dazu werden verstärkt Online-Plattformen, -Dienste und -Formate, die im digitalen Alltag vieler junger Menschen eine große Rolle spielen, genutzt.  So instrumentalisieren Rechtsextreme Gaming-Dienste und -Communitys zur Ansprache von Kindern und Jugendlichen oder TikTok zur Verbreitung von Rechtsrock-Musik und Corona-Verschwörungsmythen.

Anhand Themen und Ereignisse wie Pandemie und Flutkatastrophe werde versucht, die Demokratie zu unterhöhlen, so der Bericht. Über Podcasts und Livestreams inszenierten sich Rechtsextreme dabei publikumsnah. Obgleich große Diensteanbieter wie YouTube mit verbesserten Richtlinien reagieren, bestehe weiterhin dringender Handlungsbedarf.

Seit Anfang 2020 registrierte die Organisation 1.136 Fälle von Verstößen gegen Jugendschutzbestimmungen, die dem Rechtsextremismus zugeordnet wurden. Mit einem Anteil von über 90 Prozent sind Soziale Netze demnach weiterhin der wichtigste Verbreitungsweg.

Zum Bericht Rechtsextremismus im Internet 2020/2021 >> https://www.jugendschutz.net/fileadmin/daten/publikationen/lageberichte/bericht_2020_2021_rechtextremismus_im_netz.pdf

Quellen: https://www.klicksafe.de/service/aktuelles/news/detail/jugendschutznet-veroeffentlicht-bericht-zu-rechtsextremismus-im-netz/

https://www.sueddeutsche.de/leben/gesellschaft-mainz-jugendschutz-net-rechtsextreme-nutzen-krisen-fuer-hetze-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211207-99-289457