Bewerbungen für Studiengang Beratung im Kontext Rechtsextremismus an Uni Marburg ab 2. Mai möglich

13.4.2022

Die Philipps-Universität Marburg bietet künftig einen in dieser Form bundesweit einmaligen weiterbildenden Masterstudiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“ an. Start ist im kommenden Wintersemester 2022/23. Ab dem 2. Mai bis zum 15. Juli 2022 können sich Studieninteressierte bewerben.

Der kostenpflichtige weiterbildende Studiengang richtet sich in erster Linie an Fachkräfte der Mobilen Beratung und angrenzender Arbeitsfelder im Kontext Rechtsextremismus oder Demokratieförderung und bietet eine fundierte universitäre Ausbildung, die Wissenschaft und Praxis verknüpft.

Es ist bundesweit der erste Studiengang seiner Art. Der Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg und das dort angesiedelte Demokratiezentrum Hessen möchten mit der Einrichtung dieser universitären Weiterbildung wesentlich zur qualitativen und professionellen Berufsfeldentwicklung im Kontext der Beratung gegen Rechtsextremismus und zur Demokratieförderung beitragen.

Trotz der hohen fachlichen Anforderungen in diesem Berufsfeld gibt es bislang kein umfassendes Ausbildungsangebot. Das Demokratiezentrum Hessen unternimmt seit Jahren kontinuierlich Anstrengungen für eine fachgerechte Fortbildung der Fachkräfte und bietet entsprechende Module an.

Qualitative Beratungshilfe heute wichtiger denn je

Das Angebot des neuen Weiterbildungsstudiengangs unterstützt einen bislang einmaligen, gleichzeitig gesellschaftlich relevanten Prozess der Qualitätsentwicklung in einem wichtigen Berufsfeld, das in den letzten zehn Jahren eine stetige Aufwertung erfahren hat. Insbesondere in Zeiten, in denen antidemokratische Haltungen und autoritärer, teils gewaltbereiter Nationalismus erstarken, rückt die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus und für Demokratieförderung zunehmend in den Blick.

Ziel der Mobilen Beraterinnen und Berater gegen Rechtsextremismus ist es, Menschen und Institutionen zu befähigen, sich adäquat gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus sowie weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einzusetzen – in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld oder ihren Institutionen. Leider zeigen auch Ereignisse in Hessen in den letzten Jahren, wie dringlich der Bedarf an professioneller Beratung im Kontext Rechtsextremismus und zur Demokratiestärkung ist: Der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke, das rassistische Attentat in Hanau, die Drohbriefe des sogenannten NSU 2.0 u. a. mehr machen deutlich, welch großer Handlungsbedarf besteht. Die Etablierung dieses Pilotprojekts zur universitären Weiterbildung ist ein konsequenter nächster Schritt zu der notwendigen Berufsbildentwicklung der Mobilen Beratung und für angrenzende Professionsfelder, um dem gerecht werden zu können.

Zielgruppe und Kontakte

Der Studiengang richtet sich vorrangig an Fachkräfte aus der Mobilen Beratung und an Berater*innen aus der Betroffenenberatung bzw. aus der Ausstiegs-/Distanzierungsarbeit sowie der Demokratiebildung. Zugangsvoraussetzung ist der Abschluss eines Bachelor-studiums in den Erziehungs- oder Gesellschaftswissenschaften sowie eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis.

Der Studiengang ist für maximal 20 Personen konzipiert. Die Bewerbungsphase beginnt am 2. Mai 2022 und endet am 15. Juli 2022. Die Zulassung erfolgt in der Reihenfolge der Bewerbung, sofern die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind. Eine frühzeitige Bewerbung wird empfohlen.

Die Ansprechpartner*innen beraten gerne individuell zu den Inhalten des Studiums sowie zu Fragen der Zulassung und der Finanzierung oder Reduzierung der Studiengebühren. Ferner informiert ein begleitender Newsletter regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen zum Studiengang.

Nähere Informationen zum Studiengang und zur Bewerbung auf der Website: https://uni-marburg.de/LhHqv

Kontakt-E-Mail-Adresse zur Beratung: ma-berex@staff.uni-marburg.de

Anmeldung zum Newsletter: master-berex@uni-marburg.de