Lektion gelernt? Tagung im September über Auswirkungen und Folgen der Anschläge von Halle und Hanau

27.6.2022

„Lessons learnt? Die rechtsterroristischen Anschläge von Halle und Hanau: Bewältigung durch Zivilgesellschaft und Politik“ ist der Titel einer Tagung, die das Demokratiezentrum Hessen gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut (Halle) am 15. und 16. September 2022 in Butzbach- Niederweisel veranstaltet.

Hintergrund: Die rechtsterroristischen Anschläge von Halle (2019) und Hanau (2020) haben einmal mehr die Bedrohungslage durch rechtsextremistische Gewalt und Terror in Deutschland verdeutlicht. Elf Menschen sind in den beiden Städten Opfer dieser Anschläge geworden: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili-Viorel Păun, Said Nesar Hashemi, Fatih Saraçoğlu, Jana Lange und Kevin Schwarze. Dazu tötete der Hanauer Attentäter auch seine Mutter und sich selbst.

Die Anschläge haben die Bevölkerung, Zivilgesellschaft, Kommunen, aber auch Fachkräfte in der Präventions- und Beratungsarbeit nicht nur entsetzt und betroffen gemacht, sondern sie auch vor große politische und fachliche Herausforderungen gestellt. Die Frage „Lessons learnt?“ fokussiert auf sehr unterschiedliche Handlungsbereiche: von der Bearbeitung von Rassismus in Kitas bis hin zur Frage einer angemessenen Erinnerungskultur nach Anschlägen wie in Halle und Hanau.

In einem seit 2021 durchgeführten Forschungsprojekt „Lessons learnt? Die rechtsterroristischen Anschläge von Halle und Hanau: Bewältigung durch Zivilgesellschaft und Politik“ des Deutschen Jugendinstituts und des Demokratiezentrums Hessen werden derzeit unterschiedliche Sichtweisen auf die lokalen und überregionalen Auswirkungen der Anschläge, die danach deutlich gewordenen Bedarfe und angestoßene Entwicklungen in den Kommunen untersucht, z. B.: Wie arbeiten Zivilgesellschaft, Politik und Fachstellen vor Ort nach solchen Ereignissen zusammen? Welche Hilfe wurde geleistet oder versäumt? Wie gestaltete sich die Koordinierung verschiedener Abläufe der unterschiedlichen Stellen und Akteure? Und welche Schlüsse lassen sich für die Präventionsarbeit in Zukunft daraus ziehen, um bessere Unterstützung leisten zu können?

Die Tagung am 15./16. September in Butzbach möchte:

  • erste Ergebnisse aus der gemeinsamen Studie vorstellen und vor allem der Vielfalt verschiedener Perspektiven, die in der Erhebungsphase deutlich wurde, einen Raum geben,
  • die große Bandbreite von Handlungspraxen sichtbar machen, in der sich die Folgen von rassistischen und antisemitischen Anschlägen widerspiegeln können,
  • der Frage nachgehen, was aus Anschlägen wie in Halle und Hanau dringend gelernt werden muss.

Das soll in Form von Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops und im persönlichen Austausch geschehen.

Die Tagung findet im Johanniterhotel Butzbach-Niederweisel statt (https://bit.ly/3NKVbay). Sie beginnt am Donnerstag, 15. September 2022, um 13 Uhr und endet am Freitag, 16. September 2022, um 15.30 Uhr.

Erwartet werden u.a. Teilnehmer*innen aus Halle und aus Hanau. Gleichzeitig ist die Kapazität begrenzt. Das vollständige Programm mit der Konkretisierung einzelner Workshops wird derzeit noch erarbeitet. Die Einwahl in die Workshops, die am zweiten Tag stattfinden werden, erfolgt separat nach bestätigter Anmeldung. Das Tagungsprogramm wird an die Teilnehmer*innen verschickt.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos; Übernachtungen müssen selbst gezahlt werden.

Anmelden kann man sich über ein Formular unter: https://bit.ly/3mG6a9u.