Gleichbleibend hoher Bedarf an Hilfe und Information: Jahresbericht 2022 des Beratungsnetzwerks Hessen
Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Sexismus und andere menschenfeindliche Anfeindungen sind immer noch fester Bestandteil des Alltags vieler Betroffener in Hessen – das zeigt die gleich bleibend hohe Zahl an Anfragen an das „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Laut dem aktuell vorgelegten Jahresbericht 2022 wurden vom Beratungsnetzwerk Hessen im vergangenen Jahr 206 Beratungsfälle dokumentiert. Außerdem wurden 153 Präventions- und Bildungsveranstaltungen durchgeführt.
Kernstück des 68 Seiten umfassenden Jahresberichts ist eine detaillierte statistische Auswertungsübersicht der Beratungsfälle und der Bildungs- bzw. Präventionsmaßnahmen des vergangenen Jahres. Daneben gibt es auch eine Auswertung der zweimonatlichen Monitoring-Berichte 2022 sowie Berichte, Bilanzen und Ausblicke von Praktikern vor Ort, Texte über Neuigkeiten im Netzwerk und Demokratiezentrum sowie Informationen zu Treffen, Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen.
Laut Jahresbericht ist die Zahl der Beratungsfälle 2022 mit 206 zwar gegenüber dem Vorjahr (2021: 220) leicht zurückgegangen, doch dabei ist zu beachten, dass seit dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau und dem Beginn der Coronapandemie viele Beratungen über lange Zeiträume stattfinden und Kapazitäten binden; so werden allein aus dem Jahr 2021 noch 78 Beratungen fortgeführt.
Ganz oben auf der Liste der Anlässe für eine Beratung standen im vorigen Jahr Rassismus, Rechtsextremismus, aber auch Rechtspopulismus, Antisemitismus oder Queerfeindlichkeit waren Gründe für ein Hilfeersuchen.
Die Zahl der Bildungs- und Präventionsveranstaltungen ist 2022 (153) im Vergleich zu 2021 (117) um 23,5 % gestiegen. Dazu kam noch eine Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen der mittlerweile 38 hessischen „Partnerschaften für Demokratie“ (PfD), die in der statistischen Dokumentation des Demokratiezentrums nicht erfasst werden. Vor allem Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie pädagogische Fachkräfte fragten gezielt Bildungsangebote nach, aber auch Verwaltungskräfte, Politiker oder Medien.
Seit der Gründung des Netzwerks 2007 bis Ende 2022 war damit das Beratungsnetzwerk Hessen in insgesamt 1.960 Beratungsfällen und 889 Bildungs- und Präventionsmaßnahmen im Einsatz.
Zusammengestellt wurden die detaillierte statistische Erfassung der Fälle und Angebote und die Aktivitäten des Netzwerks vom Demokratiezentrum Hessen als dessen zentrale Fach-, Geschäfts- und Koordinierungsstelle.
Das vom Land Hessen und vom Bund geförderte Beratungsnetzwerk Hessen berät Opfer von rechter Gewalt, Schulen, Eltern, Familienangehörige, Kommunen, Vereine und andere Betroffene in Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und bietet eine breite Palette von Bildungs- und Präventionsmaßnahmen an.
>> Download des Jahresberichts 2022 des Beratungsnetzwerks Hessen als PDF-Datei >> https://beratungsnetzwerk-hessen.de/wp-content/uploads/2023/08/final-bnwh-JB2022_aug2023_web_doppelseiten.pdf
Printexemplare des Jahresberichts 2022 können ab etwa Mitte September über das Kontaktformular oder die Mail-Adresse kontakt@beratungsnetzwerk-hessen.de beim Demokratiezentrum Hessen kostenfrei bestellt werden.
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