Antimuslimischer Rassismus: Anfeindungen und Übergriffe haben sich 2023 mehr als verdoppelt
Alarmierende Zahlen mit drastischem Anstieg: In Deutschland sind vergangenes Jahr 1.926 antimuslimische Vorfälle dokumentiert worden – das sind im Durchschnitt mehr als fünf Vorfälle pro Tag (2022: 2).
Das geht aus dem gestern veröffentlichten zivilgesellschaftlichen Lagebild zu antimuslimischen Übergriffen und Diskriminierungen in Deutschland für das Jahr 2023 hervor, das die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit CLAIM in Berlin vorstellte. Danach hat sich die Zahl innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt: 2022 wurden noch 898 Fälle dokumentiert, 2023 waren es 1.926.
CLAIM-Leiterin Rima Hanano beklagte, Moscheen, Straßen, muslimisch markierte Orte wie Shishacafés und Restaurants seien zu Gefahrenzonen geworden. Gleichzeitig werde die Existenz von antimuslimischem Rassismus immer wieder in Frage gestellt und nicht ernst genommen. Doch wer in Deutschland für muslimisch gehalten wird, kennt Diskriminierung bei der Suche nach Wohnraum und Arbeit, erhöhtes Armutsrisiko, Beleidigungen bis hin zu Übergriffen oft aus dem Alltag, zeigt der Bericht.
Insbesondere nach dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 sind laut CLAIM antimuslimische Vorfälle sprunghaft angestiegen. Ein großer Teil der dokumentierten Vorfälle treffe vor allem muslimische Frauen und finde im Bildungsbereich sowie im öffentlichen Raum statt. Insgesamt ist von einer gravierenden Dunkelziffer antimuslimischer Vorfälle auszugehen.
Quellen und weitere Infos >> https://www.claim-allianz.de/
PDF des Berichts „Zivilgesellschaftliches Lagebild antimuslimischer Rassismus“ >> https://www.claim-allianz.de/content/uploads/2024/06/20240620_lagebild-amr_2023_claim.pdf