response-Jahresbilanz 2023: Zahl der Opfer- und Betroffenenberatungen in Hessen erreicht Höchststand

19.11.2024 Beratungsrekord bei „response – Beratung für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Hessen“: Im Rahmen ihres Monitorings dokumentierte die Opfer- und Betroffenenberatungsstelle in Hessen in ihrem aktuellen Jahresbericht für das Jahr 2023 insgesamt 260 Vorfälle von extrem rechter und rassistischer Gewalt. Für das Gesamtjahr wurden 175 Beratungen registriert, von denen 107 Beratungsfälle neu aufgenommen wurden.

Auch im zu Ende gehenden Jahr 2024 hielt bislang die Tendenz steigender Hilfeanfragen deutlich an, so „reponse“.

Reichweitenstarke Akteur*innen, die rassistische, antisemitische, queerfeindliche, ableistische und antiziganistische Narrative und Feindbilder reproduzieren und normalisieren, erhöhen nach Ansicht von „response“ die Gefahr für Betroffene, Ziel von Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffen zu werden. Die Antwort darauf müsse eine klare Positionierung gegen rechtsextreme Gewalt und solidarisches Handeln an der Seite der Betroffenen sein.

Aus der Perspektive der fachspezifischen Beratungsarbeit hielt „response“ folgende Tendenzen für Hessen fest:

  • Rassismus bleibt wie in den Vorjahren das dominante Tatmotiv. Insbesondere ist eine weitere Zunahme von Anti-Schwarzem und antimuslimischem Rassismus zu beobachten.
  • Auch die Gewalt gegen LGBTQIA+ nimmt weiterhin zu. Diese Vorfälle sind häufig mit körperlichen Angriffen verbunden, u. a. mit gefährlichen Gegenständen wie Pfefferspray.
  • In Folge des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 kam und kommt es auch in Hessen zu einem signifikanten Anstieg von antisemitisch motivierter Gewalt. „response“ beobachtet in diesem Zusammenhang insbesondere antisemitisch motivierte Sachbeschädigungen, aber auch Beleidigungen und Bedrohungen im öffentlichen Raum. Es besteht hier eine Kooperation und Verweisstruktur mit der Beratungsstelle OFEK Hessen und der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen).
  • Rechte und rassistische Vorfälle im Kontext Nachbarschaft bleiben zahlenmäßig häufig; auch an Schulen und weiteren Betreuungs- sowie Ausbildungsstätten ist die Situation für Betroffene – insbesondere Kinder – anhaltend angespannt mit einer steigenden Zahl an Vorfällen.
  • Betroffene meldeten „response“ außerdem vermehrt Vorfälle, die sich im Gesundheitswesen, d. h.in Krankenhäusern oder in Ärzt*innenpraxen zutrugen.

Den vollständigen Bericht mit Erläuterungen zu den zugrundeliegenden Daten, einer Einordung dieser Tendenzen sowie deren Einbettung in den politischen und gesellschaftlichen Kontext der Arbeit von „response“ findet man auf >> https://hessenschauthin.de/was-tun/

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Vergleiche auch unseren Jahresbericht 2023 des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ mit seiner Rekordstatistik >> https://beratungsnetzwerk-hessen.de/2024/09/11/umfangreicher-jahresbericht-2023-ueber-arbeit-des-beratungsnetzwerks-hessen-erschienen/