Demokratiezentrum Hessen erhält 2025 rund 3,4 Millionen Euro für landesweite Beratungs- und Präventionsarbeit

03.2.2025 Förderbescheid 2025 übergeben: Hessens Innenstaatssekretär Martin Rößler war am Freitag, 31. Januar, zu Besuch beim Demokratiezentrum Hessen an der Uni Marburg, um den Förderbescheid 2025 für die Arbeit der Einrichtung in diesem Jahr offiziell zu übergeben.

Offizielle Übergabe des Zuwendungsbescheids 2025 an das Demokratiezentrum Hessen mit (von li.) dem akademischen Leiter des Demokratiezentrums Prof. Dr. Ivo Züchner, dem hessischen Innenstaatssekretär Martin Rößler, dem Leiter des Demokratiezentrums Hessen Dr. Reiner Becker, dem Präsidenten der Philipps-Universität Marburg Prof. Thomas Nauss und dem Leiter des Hessischen Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus Dr. Klaus Bott. Foto: Markus Farnung

Für die landesweite Präventionsarbeit und Demokratieförderung gab es einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro. Die zweckgebundenen Mittel werden insbesondere in das Landesdemokratiezentrum, die Mobile Beratung, die Beratung von Opfern und Betroffenen und in die Distanzierungs- und Ausstiegsberatung fließen.

Die Fördermittel in Höhe von 3.421.577 Millionen Euro, die das Demokratiezentrum Hessen für 2025 insgesamt erhält, stammen zu 2.121.827 Euro aus Bundesmitteln (im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“) und zu 1.299.750 Euro aus Landesmitteln (im Rahmen des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“).

Bei seinem Besuch informierte sich Rößler im Gespräch mit dem Präsidenten der Universität Marburg Prof. Thomas Nauss und dem Leiter des Demokratiezentrums Hessen Dr. Reiner Becker auch näher über die Arbeit des Demokratiezentrums. Er wies auf die Herausforderung durch extremistische Akteure hin: „Unsere freiheitliche demokratische Grundordnung steht unter Druck. Die Zahl der Rechtsextremisten in Hessen ist laut dem jüngsten Verfassungsschutzbericht gestiegen, und auch die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straf- und Gewalttaten nahm zu. Die hessische Landesregierung stellt sich auch vor diesem Hintergrund entschlossen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.“

Finanzielle Sicherstellung der Beratungsangebote

Der Extremismusprävention, Demokratieförderung und Deradikalisierungsarbeit komme dabei besondere Bedeutung zu, in Hessen liefen entsprechende Kooperationen schon seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll, so der Staatssekretär. „Das haben wir auch dem Demokratiezentrum Hessen zu verdanken.“ Es diene als Fach-, Koordinierungs- und Geschäftsstelle des „Beratungsnetzwerks Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ und biete in Konfliktsituationen mit rechtsextremistischem, fremdenfeindlichem oder antisemitischem Hintergrund fundierte Beratung an. „Mit dem Förderbescheid wollen wir sicherstellen, dass das Demokratiezentrum Hessen und die Träger der Beratungsangebote ihre differenzierten Präventionsmaßnahmen auch im Jahr 2025 fortsetzen können,“ sagte Rößler.

Becker: 2024 Höchststand bei Beratungs- und 215 Bildungsangeboten belegt Bedrohungspotential

Dr. Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums Hessen, sagte: „Von Jahr zu Jahr steigen die Beratungsanfragen.“ Der 2024 erreichte neue Rekordstand von 330 Beratungs- und 215 Bildungsangeboten sei ein Beleg für ein anhaltendes rechtsextremistisches, rassistisches und antisemitisches Bedrohungspotential in Hessen.

Bundesweit einzigartige Konstellation zur Stärkung der Demokratie an der Philipps-Universität Marburg

Prof. Thomas Nauss, Präsident der Philipps-Universität Marburg betonte: „In einer bundesweit einzigartigen Konstellation sind das Demokratiezentrum Hessen und unter dessen Dach die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) als zentrale Landeseinrichtungen zur Stärkung der Demokratie an der Philipps-Universität Marburg angesiedelt und bündeln ihre Kräfte im entschiedenen Eintreten gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. In dieser einmaligen Verbindung aus Forschung, Beratung und Vernetzung

Quellen: https://innen.hessen.de/presse/demokratiezentrum-hessen-erhaelt-mehr-als-34-millionen-euro und https://www.uni-marburg.de/de/aktuelles/news/2025/demokratiezentrum-hessen-an-der-universitaet-marburg-erhaelt-mehr-als-3-4-millionen-euro-fuer-landesweite-praevention