Bericht zeigt: Sinti und Roma haben es an Schulen schwer – Vorurteile sind weiterhin Alltag
10.4.2025 Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) hat aktuell einen Bericht zu Antiziganismus im deutschen Bildungssystem veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass strukturelle und institutionelle Diskriminierung von Sinti und Roma eine alltägliche Realität im deutschen Bildungsbereich ist.
In der aktuellen Monitoring-Studie wurden die 484 seit dem Jahr 2023 bei MIA gemeldeten Fälle im Bildungsbereich analysiert.
Die Auswertung zeigt ein erschreckendes Ausmaß der verbalen und physischen Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen, denen sowohl deutsche Sinti und Roma als auch zugewanderte und geflüchtete Roma ausgesetzt sind.
Die Verursacher*innen seien Mitschüler*innen, Lehrkräfte, Kita- und Schulleitungen, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Beschäftigte in Behörden.
„Die Folge ist eine systematische Benachteiligung von Angehörigen der Minderheit. Diese zeigt sich zum einen in der Segregation. Es kommt zu ungerechtfertigten Zuweisungen auf Förderschulen, ohne dass die Kinder und Jugendlichen einen Förderbedarf aufweisen. Auch der Verweis in bundesweit etablierte „Willkommensklassen“ ist für junge zugewanderte Roma ein Segregationselement“, fasst MIA-Geschäftsführer Dr. Guillermo Ruiz die Ergebnisse der Studie zusammen.
Zum anderen müssten die Kinder von zugewanderten oder geflüchteten Roma oft überproportional lange warten, bis sie überhaupt einen Platz in einer Schule oder einer Kita erhalten.
Quellen https://www.antiziganismus-melden.de/2025/04/02/mia-veroeffentlicht-kurzstudie-antiziganismus-im-bildungsbereich-am-beispiel-schulen-und-kitas-2/ https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/antiziganismus-schulen-diskriminierung-100.html
Bericht zum Download >> https://www.antiziganismus-melden.de/wp-content/uploads/2025/03/MIA_Schule_Internet.pdf