Landtagspräsidentin Astrid Wallmann zu Besuch

Ein Besuch, der Mut macht – und Sorgen teilt

22.7.2025. Hoher Besuch im Demokratiezentrum Hessen: Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) informierte sich gemeinsam mit der scheidenden Vizepräsidentin Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen) über die Arbeit des Beratungsnetzwerks in Marburg.

Im Rahmen ihrer Sommerreise zeigte sich Wallmann besorgt über die zunehmenden demokratiefeindlichen Entwicklungen in Hessen. „Wir erleben eine Zeit der zunehmenden Verrohung. Die Vorfälle, die hier gemeldet werden, zeigen dies auf erschreckende Weise“, so die Landtagspräsidentin. Umso wichtiger sei es, die Demokratie entschlossen zu verteidigen und zu stärken.

In diesem Zusammenhang richtete sie dankende Worte an Dr. Reiner Becker, den Leiter des Demokratiezentrums: „Es ist eine immens wichtige Arbeit, die Sie hier leisten. Dafür haben Sie meine volle Unterstützung. “

Die scheidende Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, Angela Dorn (Mitte, Bündnis 90/Die Grünen), Astrid Wahlmann (CDU) und Dr. Reiner Becker sprechen im Demokratiezentrum Hessen miteinander.

Becker betonte, dass das gesamte Team den Netzwerkgedanken lebe: „Wir verbinden Menschen und Institutionen – von der lokalen bis zur Landesebene.“ Seit der Gründung im Jahr 2007 sei es gelungen, durch kontinuierliche Arbeit tragfähige Strukturen aufzubauen, die es ermöglichen, Menschen in ganz unterschiedlichen Problemlagen zu beraten.

Eine zentrale Rolle spiele dabei die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis, wie beispielsweise durch den Masterstudiengang „Beratung im Kontext Rechtsextremismus“, der an der Philipps-Universität in Marburg angeboten wird.

Sorge um die Zukunft der Beratungsträger

Gleichzeitig warnte Becker vor zunehmender Arbeitsbelastung: Die Zahl der Anfragen nehme deutlich zu, insbesondere aus dem schulischen Bereich. Für viele Beratungsteams, die das Demokratiezentrum koordinier, sei die Belastungsgrenze bereits erreicht oder sogar überschritten.

„Es verändert sich gerade etwas – auch im gesellschaftlichen Miteinander“, erklärt Becker nachdenklich. Besondere Sorge bereitet ihm die Zukunft der Demokratiezentren mit ihren Beratungsträgern in Deutschland: Sollte die finanzielle Unterstützung wegbrechen, könnten zentrale Beratungsangebote schon bald nicht mehr aufrechterhalten werden.

Für Astrid Wallmann ist klar: Die Stärkung der Demokratie sowie der Kampf gegen Antisemitismus und jede Form von Extremismus zählen zu „den großen Aufgaben unserer Zeit“.

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