Weiterbildungsreihe “Polizei und Zivilgesellschaft” vom Beratungsnetzwerk Hessen
Im Rahmen des Projekts „Polizei und Zivilgesellschaft“ am Demokratiezentrum Hessen, bieten wir eine digitale Vortragsreihe für die hessische Landespolizei sowie Lehrende und Studierende der HöMS an. Es handelt sich um niedrigschwellige Angebote in Form von anderthalb- bis zweistündigen Onlinevorträgen, welche von den Berater*innen des Beratungsnetzwerks Hessen durchgeführt werden. Die fünf Veranstaltungen werden ab dem 10. Oktober in einem zweiwöchigen Intervall immer donnerstags von 13:00 bis 15:00 Uhr stattfinden.
Wir laden Sie herzlich ein, an unserer Vortragsreihe teilzunehmen, die weit mehr bietet als reine Wissensvermittlung und Sensibilisierung für wichtige gesellschaftspolitische Aspekte. Hier haben Sie die Gelegenheit, sich intensiv mit unterschiedlichen Themen auseinanderzusetzen und gleichzeitig wertvolle Kontakte zu knüpfen. Da das Beratungsnetzwerk Hessen und die Landespolizei mit verschiedenen Perspektiven im gleichen Handlungsfeld arbeiten, bietet die Veranstaltungsreihe eine ideale Plattform, um wichtige Ansprechpartner*innen sowie das Beratungsnetzwerk Hessen kennenzulernen. Gemeinsam können wir langfristig Kooperationen sichern und den kontinuierlichen Wissensaustausch fördern. Ein enger Austausch und eine regionale oder fallbezogene Zusammenarbeit kommen letztlich den Betroffenen zugute und tragen zu einer erfolgreichen Unterstützung bei.
Nach der Anmeldung über das Onlineformular erhalten Sie vor der jeweiligen Veranstaltung per E-Mail einen BigBlueButton-Link, den Sie einfach über den Browser und ohne vorherige Registrierung nutzen können. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos.
Programm
Die Vorträge finden im zweiwöchigen Intervall immer donnerstags von 13:00 – 15:00 Uhr statt.
Do, 10.10.24 – Christa Kaletsch von der Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe)
Auf die Wirkung kommt es an – Anregungen zur Stärkung demokratischer Haltungen im Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Diskriminierungsformen
Rassismen, Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen werden nicht selten unbewusst reproduziert. Die so Sprechenden haben oft nicht die Absicht, sich diskriminierend zu äußern. Eine verletzende Wirkung entfaltet sich trotzdem – und diese ist entscheidend. Der Workshop ermutigt Diskriminierungsgeschehen als Herausforderung für ein demokratisches Miteinander wahrzunehmen und zeigt entsprechend betroffenensensible Handlungsstrategien auf.
Do, 24.10.24 – Christopher Vogel vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Hessen
Mobile Beratung in ländlichen Räumen. Herangehensweisen, Herausforderungen und Kooperationen mit staatlichen Behörden am Beispiel Nordhessen
Das Gefühl, es geht bergab, ist in vielen ländlichen Räumen abseits der Ballungsgebiete verbreitet. Alltagsrelevante Infrastruktur wird zunehmend abgebaut und die Politik in der Landeshauptstadt bzw. Berlin kümmert sich scheinbar nicht angemessen um diese Probleme. Dieser von vielen Bewohner*innen ländlicher Regionen gefühlten Vernachlässigung des Staates und der Wirtschaft kann ein Grund dafür sein, dass extrem rechte bis populistische Akteur*innen mit demokratiefeindlichen Aussagen punkten können.
In dem Workshop werden sowohl die Rahmenbedingungen der Arbeit für demokratische Kultur in ländlichen Räumen behandelt als auch Strategien aus der Praxis der mobilen Beratung und welche Rolle Behörden dabei spielen können.
Do, 07.11.24 – Oliver Gottwald ist Rechtspfleger bei der Staatsanwaltschaft Hanau
Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern
Der Vortrag bietet einen praxisorientierten Überblick zum Umgang mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern. Im Fokus stehen bewährte Strategien für rechtssicheres und deeskalierendes Handeln sowie der Schutz von Kommunen, Mitarbeitern und Betroffenen. Es werden konkrete Lösungsansätze vermittelt, um klare Grenzen zu setzen und Eskalationen zu vermeiden. Ergänzend werden rechtliche Grundlagen und psychologische Aspekte thematisiert.
Do, 21.11.24 – Liisa Pärssinen von der Opferberatungsstelle Response Hessen
Betroffenenperspektive stärken & Sekundäre Viktimisierung vermeiden
In dem Vortrag geht es darum die Arbeit von response anhand von Praxisbeispielen kennenzulernen, denn wir verstehen uns als Brücke zwischen Betroffenen und Behörden/Institutionen. Betroffene erleben oft Sekundäre Viktimisierung in Kontakt mit verschiedenen Institutionen und Behörden. Durch praktische Impulse für Handlungsstrategien soll Wissen vermittelt werden um die Betroffenenperspektive besser verstehen zu können.
Do, 05.12.24 – Torsten Niebling von der Rote Linie – Pädagogische Fachstelle Rechtsextremismus
Rechtsextrem affine Schüler*innen: Distanzierungsarbeit im Zusammenspiel von Schule, Soziale Arbeit und Polizei
In diesem Online-Workshop erfahren Polizeibeamte und -anwärter*innen, wie Distanzierungsprozesse für Jugendliche angeregt werden, die an Schulen rechtsextrem affin auffallen. Welche Rolle kann dabei ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Sozialer Arbeit und Polizei haben? Vorgestellt wird das Projekt „Rote Linie – Pädagogische Fachstelle Rechtsextremismus“, das Eltern und Fachkräfte berät und Distanzierungsarbeit leistet. Es werden Präventions- und Interventionsmöglichkeiten erläutert und konkrete Handlungsansätze im Umgang mit rechtsextremen Schülern diskutiert. Anhand eines Fallbeispiels entwickeln die Teilnehmenden praxisorientierte Lösungen für die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Fachstellen. Eine Diskussion rundet den Workshop ab.
Fragen oder Anregungen?
Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie Nora Zado, Philipps-Universität Marburg, E-Mail: nora.zado@uni-marburg.de, Tel.: 0151 / 579 604 73