jugendschutz.net

Im aktuellen „Porträt des Monats“ stellen wir die Organisation „jugendschutz.net“ vor.

„jugendschutz.net“ versteht sich als „Anwalt der Kinder im Netz“ und sichtet potenziell jugendgefährdende Inhalte im Internet. Hier ein Porträt:

Enthauptungen in Großaufnahme, hasserfüllte Memes, diffamierende Videos: Kinder und Jugendliche werden im Netz mit brutalen und erniedrigenden Darstellungen konfrontiert, die sich im Social Web rasend schnell verbreiten und hohe Reichweiten erzielen.
Das Team von jugendschutz.net sichtet gemeldete Angebote, bewertet die Inhalte unter rechtlichen Aspekten und prüft, wer für das Angebot verantwortlich ist. Und die Arbeit der bundesweiten Organisation, die auch Mitglied im Expertenpool des Beratungsnetzwerks Hessen ist, erscheint notwendiger denn je.

Im Oktober 2017 wurde das 20-jährige Bestehen gefeiert, heute ist jugendschutz.net ein unverzichtbarer Akteur des Jugendschutzes im Internet. Um jugendschutzrelevante Angebote im Internet zu überprüfen, hatten die Jugendminister aller Bundesländer jugendschutz.net im Jahr 1997 gegründet. Die Überprüfung erfolgt im Rahmen einer kontinuierlichen Beobachtung und aufgrund von Beschwerden. jugendschutz.net fungiert dabei als gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet, ist organisatorisch an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angebunden und unterstützt sie bei der Internetaufsicht.

Die Stelle kombiniert Recherchen und Maßnahmen gegen Jugendschutzverstöße mit der Sensibilisierung von Anbietern, Eltern und Jugendlichen für Risiken.

Recherche und Kontrolle von Risiken

  • jugendschutz.net kontrolliert Angebote im Netz auf Verstöße gegen den Jugendschutz. Die Stelle nimmt Beschwerden entgegen und recherchiert selbst im Rahmen seines Risikomonitorings. Im Fokus stehen Themen und Dienste, die für Kinder und Jugendliche besonders wichtig sind.
  • jugendschutz.net hat Angebote aus den Bereichen politischer Extremismus, sexuelle Ausbeutung von Kindern, Selbstgefährdung und Gewalt dauerhaft im Blick. Hinzu kommen Kontaktrisiken in Communitys, Messengern und Onlinespielen sowie Gefährdungen bei der Nutzung von Smartphones und anderen mobilen Internetgeräten.
  • jugendschutz.net recherchiert ergänzend die Wirksamkeit technischer Schutzmechanismen wie Altersprüfsysteme und Jugendschutzfilter. Bei der Bewertung wird auch berücksichtigt, inwieweit die Systeme dem Stand der Technik entsprechen und ob sie von Eltern ohne große Hürden eingesetzt werden können.

Mit seinem mehrdimensionalen Ansatz aus Recherchen, Maßnahmen und Hilfestellungen leistet jugendschutz.net seinen Beitrag für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen mit Medien.

Bezüglich rechtsextremer Agitation über das Internet beispielsweise heißt es im aktuellen Jahresbericht 2016 von jugendschutz.net: „Junge User werden einerseits subtil und mit lebensweltnahen Angeboten geködert. Andererseits finden sich immer häufiger unverhohlene Hassäußerungen – die Zahl der gesichteten volksverhetzenden Beiträge hat sich in den letzten drei Jahren fast vervierfacht (von 195 auf 756).“

2016 konnte jugendschutz.net zwei Drittel der registrierten Verstöße schnell entfernen lassen. Insgesamt überprüfte jugendschutz.net im Jahr 2016 121.908 Angebote auf Verstöße (2015: 30.685). Die Vervierfachung im Vergleich zu den Vorjahren ist vor allem auf das systematische Plattformmonitoring zurückzuführen, in dem reichweitenstarke Dienste des Social Web auf Hassbotschaften und Gewaltdarstellungen überprüft wurden.

Bei den Verstoßfällen, die jugendschutz.net registriert, dominierte 2016 erstmals der politische Extremismus (38 %, 2015: 15 %). 13 % waren Darstellungen der sexuellen Ausbeutung (2015: 19 %), 21 % enthielten pornografische (2015: 26 %) und 16 % jugendgefährdende Inhalte (2015: 20 %). In 6 % der Fälle stellte jugendschutz.net entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte für Jugendliche fest.

2016 erreichte jugendschutz.net in fast zwei Dritteln der Fälle (66 %) eine schnelle Beseitigung von Verstößen (2015: 51 %). In Deutschland lag die Erfolgsquote der eigenen Aktivitäten bei 74 %, im Ausland bei 64 %.

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Kontakt

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Fax: 06131 3285-22
E-Mail: buero@jugendschutz.net
Web: http://www.jugendschutz.net/