Beratungsnetzwerk Hessen: trotz Pandemie große Nachfrage nach Expertise und Angeboten

09.9.2021

Der schockierende rechtsextremistische Anschlag in Hanau, eine aufkommende, teils radikale, extremismusanfällige „Querdenkerbewegung“ und verbreitet Hass und Hetze im Netz – Rassismus kannte auch im vorigen Jahr keinen Lockdown. So waren die Expertise und Angebote des „Beratungsnetzwerks Hessen“ auch 2020 weiterhin stark nachgefragt, wie der aktuell erschienene ausführliche Jahresbericht 2020 belegt.

Zusammengestellt wurden die detaillierte statistische Erfassung der Fälle und Angebote und die Aktivitäten des Netzwerks wieder vom Demokratiezentrum Hessen als dessen zentrale Fach-, Geschäfts-  und Koordinierungsstelle. Das vom Land Hessen und vom Bund geförderte Beratungsnetzwerk Hessen berät Opfer von rechter Gewalt, Schulen, Eltern, Familienangehörige, Kommunen, Vereine und andere Betroffene in Fällen von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und bietet eine breite Palette von Bildungs- und Präventionsmaßnahmen an.

Insgesamt wurden im „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ im vergangenen Jahr 280 Beratungsfälle dokumentiert. Das waren trotz Pandemie und Lockdownphasen nur 16 weniger als im Rekordjahr 2019, als 296 Fälle bearbeitet wurden.

Die Zahl der Bildungs- und Präventionangebote ist dagegen 2020 aufgrund wegfallender Präsenzveranstaltungen, z. B. an Schulen, stärker reduziert gewesen. Doch vielfach konnte dieses Manko durch individuelle Gespräche kompensiert werden, und es wurden neue Online-Formate für Veranstaltungen entwickelt, die der bestehenden Nachfrage weitestgehend gerecht zu werden versuchten. Zum Teil konnten mit den neuen, ortsunabhängigen Online-Angeboten sogar mehr Teilnehmer*innen erreicht werden als mit Präsenzveranstaltungen. Das heißt, die absolut gesehen zurückgegangene Zahl der Angebote bedeutet nicht unbedingt, dass auch sehr viel weniger Menschen als im Jahr zuvor damit erreicht wurden (allerdings gibt es keine genauen Teilnehmer*innenzahlen, um diese These verifizieren zu können).

Registriert wurden im Netzwerk für voriges Jahr 91 Bildungs- und Informationsveranstaltungen (2019 waren es 155). Dazu kam noch eine Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen der 32 hessischen „Partnerschaften für Demokratie“ (PfD) hinzu, die in der statistischen Dokumentation des Demokratiezentrums nicht erfasst werden.

Eine erste Zahlenbilanz für 2020 war bereits im Februar in einem Folder veröffentlicht worden, jetzt folgte die ausführliche, detaillierte statistische Erfassung und Analyse der Netzwerkarbeit.

>> Download des Jahresberichts 2020 des Beratungsnetzwerks Hessen als PDF-Datei >> hier

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