Antisemitische Massaker der Hamas in Israel: Terror-Krieg in Nahost bedroht jüdisches Leben

Foto: iStock

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Seit Samstag, dem 7. Oktober 2023, sind wir Zeuginnen und Zeugen der brutalen Angriffe islamistischer Hamas-Terroristen, die versuchen, Israel und seine jüdische Bevölkerung mit grausamsten Angriffen und Massakern auszulöschen. Erinnerungen an Pogrome der Nazizeit werden wach. Bis zum 11. Oktober wurden 1.200 Menschen in Israel ermordet. Das Land erlebt ein tiefgreifendes Trauma: Antisemitismus in der schlimmsten Gewaltform, wie man sie sich nach der Shoa kaum vorstellen konnte.

Viele Menschen auch in Deutschland und unserem Beratungsnetzwerk Hessen sind in Gedanken bei ihren Bekannten, Freunden oder Familienmitgliedern, die in Israel leben oder sich derzeit dort aufhalten, und viele erhalten über ihre sozialen Netzwerke immer wieder persönliche erschütternde Berichte. Gleichzeitig erleben wir aber auch in Deutschland, wie der terroristische Angriff bejubelt wird, oder wir hören/lesen vermeintliche Argumente, die diesen Terrorismus relativieren oder eine Täter-Opfer-Umkehr betreiben. Eine Folge ist, dass die Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen wegen möglicher Anschläge erhöht werden mussten.

Was können wir tun?

Wir möchten auf verschiedene Angebote aus unserem Arbeitsbereich aufmerksam machen:

  1. OFEK Hessen berät Personen, ihre Familien und Angehörigen sowie Zeug*innen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung in der Schule, im Studium, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im persönlichen Umfeld, im Internet oder in Behörden, siehe: https://ofek-beratung.de/hessen. Aktuelle Angebote von OFEK e.V., siehe PDF >> OFEK erweitert Unterstützungsangebote

  2. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) nimmt unter anderem über ein Online-Meldeformular landesweit antisemitische Vorfälle auf und dokumentiert sie. RIAS Hessen ist eine erste Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige, Freund*innen sowie Bekannte von Betroffenen als auch für Zeug*innen und Personen, die anderweitig von antisemitischen Vorfällen Kenntnis erlangt haben, siehe: https://rias-hessen.de/. Um zu verstehen, wie stark israelbezogener Antisemitismus in manchen, gerade auch akademischen Milieus, verbreitet ist, weisen wir auf folgende Publikation hin: https://rias-hessen.de/wp-content/uploads/2023/05/documentafifteen_Antisemitismus_2.Auflage_fin2.pdf

  3. Der Verein Spiegelbild e. V. (https://www.spiegelbild.de/) bietet Lehrkräften und Sozialarbeiter*innen in Wiesbaden Beratung bei individuellen Vorfällen in pädagogischen Kontexten und Beratung bei der inhaltlichen Einordnung der aktuellen Geschehnisse an. Siehe dazu auch PDF >> Angebote Spiegelbild

  4. Weiterhin möchten wir auf die Bildungsangebote der verschiedenen Träger hinweisen, die im Rahmen des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ (https://hke.hessen.de/foerderprojekte) gefördert werden und mit RIAS Hessen in der “Konzeptwerkstatt Antisemitismus” zusammenarbeiten; hier finden Sie eine Übersicht dieser Angebote: https://rias-hessen.de/bildungsangebote/.

  5. Die Amadeu Antonio Stiftung bietet fundiertes Material, um das Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus zu verstehen und sich argumentativ fit zu machen: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/09/israelbezogener-antisemitismus-faltblatt.pdf; https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/01/02AAS_actionkit_DRUCK_v2.pdf

    Und, um sich kurz einzulesen, ist folgender Text empfehlenswert: Schwarz-Friesel, Monika (2020): Israelbezogener Antisemitismus und der lange Atem des Anti-Judaismus – von ‚Brunnenvergiftern, Kindermördern, Landräubern‘. In: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft [Hrsg.]: Wissen schafft Demokratie. Schwerpunkt Antisemitismus, Band 8. Jena, S. 42–57 >> https://www.idz-jena.de/fileadmin/user_upload/PDFS_WSD8/WsD8_Beitrag_MSF_.pdf


Ergänzende Aktualisierung:

Weitere Link-Hinweise:

  • „An allem schuld“ – ein neues Portal gegen Antisemitismus, das gerade aufgebaut wird mit Erklärfilmen, Quizformaten und jede Menge Hintergrundinformationen (Projekt von Bildung in Widerspruch e.V., ab Anfang November) >> http://www.an-allem-schuld.de/